© Paulina Schröder 2025

Warum ich meine Fotos nicht mehr auf Instagram poste

Warum ich stattdessen meinen Fotos eine andere Plattform gebe

Bereits einige Male durfte ich dieses Jahr verreisen. Ob ein Wochenende in Berlin, eine mehrwöchige Reise nach Japan und Südkorea oder ein kleiner Abstecher vor der eigenen Haustür: Egal, wohin mich der Weg verschlägt – es wird fotografiert. Vorzugsweise Portraits von Menschen, die sich von mir porträtieren lassen möchten.

Warum ich mich vom Instagram-Algorithmus löse

Lange habe ich darüber nachgedacht, auf welchem Weg ich mich mitteilen und wie ich meine Fotos mit der Öffentlichkeit teilen möchte. Versteht mich nicht falsch: Instagram ist eine großartige und (noch) kostenlose Plattform, die im Hinblick auf Reichweite und globalen Austausch Gold wert ist.
Doch seit einiger Zeit fühle ich mich dort wie ein winziges Zahnrad, das einen unbeugsamen und intransparenten Algorithmus bedienen soll – ohne den Platz zu bekommen, den es eigentlich verdient. Täglich humorbasierten Content zu posten, in der Hoffnung, „viral“ zu gehen, ist mir persönlich zu viel – in zu kurzer Zeit. Zumal ich in echt schon witzig bin. Und viele meiner Begegnungen bedeuten mir einfach mehr, als nur in 20 Kacheln zu erscheinen – an einem Ort, an dem die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne bei 30 Sekunden liegt.

Deshalb habe ich beschlossen, den Schauplatz – zumindest größtenteils – zu wechseln und meine Projekte künftig über meinen Blog mit euch zu teilen.

Ein neuer Ort für meine Fotografie

Mein Ziel ist es, meiner Arbeit den Raum zu geben, den sie für mich verdient.
Im Gegensatz zur Schnelllebigkeit sozialer Medien möchte ich selbst entscheiden, wann und wie ich meine Projekte veröffentliche – unabhängig davon, ob es „zu früh“ oder „zu spät“ zum Posten ist (bezogen auf die berüchtigten Insights – falls man ihnen überhaupt Glauben schenkt).

Vielleicht könnt ihr meine Gedanken dazu nicht ganz nachvollziehen, aber als Instagram seine Hochphase hatte (2017–2020), stand es in meiner persönlichen Veröffentlichungs-Hierarchie ganz oben. Einerseits, weil das Format der Plattform primär fotozentriert ist, andererseits, weil sie sich als Nonplusultra für Fotograf:innen etabliert hatte. Bis der Tsunami der Influencerinnen kam – und die Plattform in Werbekooperationen und Selbstoptimierungswahn versank wie Atlantis. Statt mich zu freuen, meine besten Fotos über diese Plattform zu teilen, frage ich mich heute immer häufiger, ob manche Bildstrecken nicht viel zu wertvoll sind, um sie dem schwarzen Loch des Algorithmus und der Schnelllebigkeit zu überlassen.

Für Blogartikel – und die damit verbundene Performance – lohnt es sich, in die Tasten zu hauen.

Reisefotodokumentation auf 35-mm-Schwarzweißfilm

Aber zurück zum Thema:

Allein in den letzten sechs Monaten haben sich viele besondere Portraits angesammelt. Begegnungen, die für mich so kostbar geworden sind, dass ich sie mit Geduld und Bedacht teilen möchte.
Mal sind es Menschen, die wir zufällig auf der Straße entdeckt und für ein Foto angesprochen haben, ein anderes Mal sind es Bekannte meiner Freunde – oder deren Bekannte.

Portraitfotografie, wie sie mir wirklich wichtig ist

Das Faszinierende für mich ist: Jeder Mensch ist besonders und bildwürdig, wenn man ihnen die richtige Plattform gibt.
Das Traurige ist: Viele Menschen sind misstrauisch geworden, dass Fotos von ihnen für die Zwecke Fremder im Internet und auf den Sozialen Medien ausgenutzt werden. Was verständlich ist. Oft sind es aber auch Momente, die ich nicht kommentarlos der Öffentlichkeit preisgeben möchte.Mit der Zeit habe ich erkannt, dass ich die Fotografie als Medium gewählt habe, um meine Geschichten und Erlebnisse zu erzählen.
Als jemand, der in echt viel und gerne redet, hilft mir die Kamera, auf den Punkt zu kommen – und viel Inhalt in einen begrenzten, aber ausdrucksstarken Rahmen zu bringen.Hier zeige ich euch eine Auswahl meiner liebsten Begegnungen mit Menschen, die ich fotografieren durfte – und die einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen haben.
Diese möchte ich unbedingt mit euch teilen.

Was ihr erwarten könnt

Seid gespannt auf meine erste Bildstrecke meines neuen Formats, die ich über meinen Blog veröffentlichen werde. Kleiner Tipp: Es wird butterig und schön.

Wie seht ihr das? Über euer Feedback freue ich mich sehr – am liebsten per Mail oder Instagram.