Wie die eigene Reisefotografie als Fotograf professionell nutzen?
Finde hier die besten Tipps zur professionellen Publikation Ihrer und Reise- & Portraitfotografie. Wie du als Fotograf deine eigenen Bilder am besten nutzt!
Wie die Reise- und Portraitfotografie professionell nutzen?
Es ist ein Monat vergangen, seitdem wir von unserer Reise aus Japan und Südkorea heimgekehrt sind. Einen gesamten Monat - über drei Wochen Japan und eine Woche Seoul, verbrachten wir weit weg von unserem derzeitigen Lebensmittelpunkt in Deutschland. So viel Zeit auf Reisen zu verbringen ist echt ein riesiges Glück, und wir haben jede einzelne Sekunde in vollen Zügen genossen! Kaum zurück, wird die Kamera abgelegt und die Daten gesichert.
Eine Reise ist nicht nur ein Abenteuer, sondern auch eine einmalige Gelegenheit, atemberaubende Fotos zu machen. Aber was passiert eigentlich mit den Fotos nach der Reise? Es wäre doch echt schade, wenn die ganzen tollen Bilder nur digital rumliegen oder irgendwo auf einer Festplatte verstauben.
Für meine Reisen nehme ich mir immer ein physisches Tagebuch mit in welchem ich jeden Abend meine Erlebnisse des Tages festhalte und Dinge, Kassenbelege, Sticker etc. sammle (in Japan vor allem die Stempel). Diese Geschichten eignen sich optimal als Grundlage für Texte. Zudem nehme ich oft unterschiedliche Kamerasysteme & Brennweiten mit (digital & analog) und habe mir angewöhnt, alles nebenbei Geschehende zu filmen oder filmen zu lassen, um zu den zahlreichen Standbildern auch Bewegtbilder einbinden zu können. Für die Fotos achte ich genau darauf, was ich fotografieren möchte und halte alles in einem Moodboard fest. Bei Model-Shootings ist es wichtig auf die Kleoidung und das Gesicht des Models zu achten, um gute Portraits machen zu können. Darüberhinaus fertige ich für eine abwechslungsreiche Bildstrecke Aufnahmen mit Blitzlicht und natürlichem Licht ein. In der Bildbearbeitung wähle ich geeignete Fotos für eine schwarz-weiß Bearbeitung aus.
Gerade wenn man sich in unterschiedlichen Genres, wie Reportage-, Reisefotografie oder Portrait & Fashion auseinandersetzt, gibt es erschlagend viele Möglichkeiten die eigenen Aufnahmen professionell und sinnvoll, über Instagram und Co. hinaus, zu nutzen. Dafür habe ich mir Gedanken gemacht, die ich mit euch teilen möchte:
Der Klassiker: Ein Fotobuch – Mehr als nur eine Erinnerung
Ein hochwertiges Fotobuch kann weit über ein persönliches Erinnerungsstück hinausgehen. Durch eine gezielte Auswahl und sorgfältig kuratierte Gestaltung lassen sich unterschiedliche thematische Fotobücher erstellen.
Reportage-Fotobuch
Ein dokumentarischer Ansatz, der deine Begegnungen (ob kurzzeitig oder über mehrere Tage gehend) mit Einheimischen in Japan und Südkorea festhält. Oder über andere Themen, die Storytelling relevant sind (was nahezu jedes Thema beinhalten kann).
Fashion-Fotobuch
Solltet ihr, wie ich, egal von wo aus in der Welt, ein Fotoshooting mit einer Modelagentur planen wollen könnt ihr hier auf meinen Blogartikel über Fotoshootings mit Models im Ausland vorbeischauen in welchem ich mit euch meine Tipps und Tricks teile um international mit Models zu arbeiten. Die entstandenen Aufnahmen könnten als Fashion-Editorial in Buchform oder als hochwertiges Magazin gestaltet und festgehalten werden.
Fine-Art-Fotobuch
Künstlerische Schwarz-Weiß-Porträts oder besondere Stadtansichten können in limitierter Auflage veröffentlicht werden. Bei Fineart spielt die Kuration eine große Rolle, getreu dem Motto: Weniger ist mehr. Setzt euch ein klares Ziel und reduziert eure Ideen auf das Wesentliche, um die Geschichte der Fotos zu vermitteln.
Tipp für Zeitschriften & Editorials – Reichweite durch Fotografieren
Reisefotos haben großes Potenzial für redaktionelle Veröffentlichungen. Zeitschriften und Blogs suchen oft nach einzigartigen Inhalten, die über Stockfotos hinaus gehen:
Reisemagazine
Beiträge über das urbane Flair Tokios oder traditionelle Seiten Osakas.
Mode-Magazine
Deine Modeaufnahmen in Shibuya könnten perfekt in einem Fashion-Editorial platziert werden (z.B. eine Submission über Kavyar für Modefotografie oder andere (Online-)Magazine einreichen).
Design- und Kulturmagazine
Editorials von Designern könnten in Kombination mit einem Vlog/Interview für fachspezifische Magazine eingereicht werden. Fragen kostet nichts!
Je nach Thematik eurer Serie könnt ihr für Fachzeitschriften Fotos einreichen - achte darauf eine professionelle Ansprache zu finden und verkauft euch nicht unter euren Wert. Oftmals macht es Sinn, sich im Vorfeld (Online-) Magazine herauszusuchen, da oftmals konkrete Bildanzahlen/Formatangaben etc. vorliegen. Zumal solltet ihr euch gut überlegen, wie ihr eure Nutzungsrechte dafür festlegt und berechnet.
Ausstellungen – Deine Reise als visuelles Erlebnis präsentieren
Falls du deine Arbeiten einem breiteren Publikum präsentieren möchtest kann eine Ausstellung ein spannender Weg sein:
Galerieausstellung
Stelle dein Vorhaben von Galerien (in deiner Umgebung o.Ä.) vor, zum Beispiel mit einem Konzept wie „Stadtleben & Fashion: Mode und Begegnungen in Japan & Südkorea“. Du kannst auch mehrere deiner Bilder in Serien unterteilen und dir ein treffendes Oberthema suchen - es muss nicht immer komplex sein.
Pop-up-Ausstellung
Unkonventionelle Locations, etwa eine Bar oder ein Concept Store, bringen eine frische Perspektive in einer lockeren Umgebung. Dafür eignen sich Magazine/Fotobücher und Poster/ Postkarten besonders gut. Wenn es passt, kann man sich wunderbar mit anderen Kreativen zusammenschließen für eine Kollaboration, um ein noch größeres Publikum anzusprechen.
Virtuelle Ausstellung
Online-Plattformen bieten die Möglichkeit, ein weltweites Publikum im digitalen Raum zu erreichen. Perfekt geeignet für eine abwechslungsreiche Kombination mit einer physischen Ausstellung.
4. Prints & Kunstverkauf – Monetarisierung deiner Reisebilder
Einzigartige Reiseaufnahmen können sich hervorragend als Fine-Art-Prints oder Poster verkaufen:
- Limitierte Kunstdrucke für Sammler oder Interior-Design-Fans
- Lizenzierung deiner Bilder an Marken oder Werbeagenturen für Kampagnen (Getty Images, Shutterstock & Co.)
5. Multimediale Ansätze – Von Social Media bis hin zu Bewegtbild-Projekten
Durch kreative Formate lässt sich deine Fotografie noch weiter nutzen:
- Instagram- oder TikTok-Serien mit Behind-the-Scenes-Eindrücken (unbedingt eine aktuelle Trendanalyse vornehmen für guten Content)
- Fotodokumentationen als Kurzvideos oder Vlogs (YouTube & Vimeo), Es lohnt sich immer deine Fotoshootings zu filmen (Smartphone genügt) und kleine Interviews zu schreiben
- NFT oder digitale Kunstwerke, falls du dich mit neuen Medien auseinandersetzen möchtest
Die Multimedialen Ansätze eignen sich zudem perfekt als Marketing & Werbung für eine Ausstellung/Pop-Up, um noch mehr Reichweite und Aufmerksamkeit auf dein Event zu generieren.
Mögliche Packliste
- Callsheet & Moldboard für Models oder Shootingplan
- Systemkamera (spiegellose Kamera, oder Spiegelreflexkamerasysteme)
- Objektive (Brennweiten, Weitwinkel- bis Teleobjektiv)
- Festbrennweite (offene Blende!)
- Blitz (Profoto A10)
- Transmitter (entfesseltes Blitzen)
- Camcorder (für Bewegtbild / Videosequenzen) für Social Media (Instagram, TikTok, YouTube)
- Laptop
- Kartenlesegerät
- ausreichend Wechsel-Akkus
Fazit
Die Reise geht weiter – auch nach der Rückkehr
Statt deine Bilder einfach auf einer Festplatte verstauben zu lassen, kannst du mit diesen Inspirationen einen Meilenstein verwirklichen, eine größere Sichtbarkeit und vielleicht sogar wirtschaftlichen Erfolg erzielen. Ob als Buch, Magazinbeitrag oder Kunstwerk – deine Reisebilder verdienen eine würdevolle Weiterverwertung.