© Paulina Schröder 2025

Fotografie & Visual Storytelling

Visual Storytelling: Wie kann man in der Fotografie Geschichten erzählen?

Entdecke die Kraft des Visual Storytelling in der Fotografie! Lerne, wie du mit Bildern Geschichten erzählst und Emotionen einfängst.

Fotografie & Visual Storytelling


Jeder kennt das Sprichwort: Ein Bild sagt mehr aus tausend Worte. Aber wie gelingt einem mit Fotos Geschichten zu erzählen? Wie wichtig ist Storytelling in der Fotografie? Dieser Blog-Artikel befasst sich mit dem Thema Visual Storytelling und dessen Bedeutung in verschiedenen Medien und Kontexten - in diesem Fall anhand der Fotografie. Storytelling wird als gezielte Methode beschrieben, um Informationen und Werte über visuelle Elemente und Emotionen wirkungsvoll zu kommunizieren und komplexe Inhalte verständlich zu machen. Dazu werden u. a. auch Prinzipien des Neuromarketings angewandt.

Ein gelungenes Storytelling erfordert eine klare Botschaft, die an den Bedürfnissen der gewünschten Zielgruppe ausgerichtet ist, sowie spannende Elemente wie zwischenmenschliche Dynamik, Konflikte und Wandel. Wesentlich sind Charaktere, die dem Publikum Identifikationsmöglichkeiten bieten, Authentizität wahren und somit die Aufmerksamkeit des Betrachters erlangen. Diverse archetypische Erzähl-Strukturen, wie z. B. „Sieg über dem Bösen“ oder „Reise und Rückkehr,“ bieten dabei bewährte Muster. Außerdem spielen universelle Themen wie Liebe, Macht, Wahrheit & Lüge eine grundlegende Rolle.

Der Einsatz von Visual Storytelling in der Fotografie


Der Einsatz von Visual Storytelling in der Fotografie wird als besonders wirkungsvoll beschrieben. Visual Storytelling nutzt Mehrdeutigkeit, interessante Inhalte und Überraschungsmomente, um Emotionen zu wecken und die Fantasie der Betrachtenden anzuregen. Fotos sagen mehr aus tausend Worte und sämtliche visuelle Elemente bieten Möglichkeiten sich inspirieren zu lassen. Fotografische Erzählungen können in Einzelaufnahmen, Serien oder bewegten Bildern erfolgen. Dabei muss die Bildsprache klar und authentisch sein, um gezielt Emotionen auszulösen und den Blick des Betrachters zu erlangen und das Image des Unternehmens zu unterstützen. Storytelling ist ein elementarer Baustein einer Bildsprache, die für langfristige Bilderwelten erschaffen werden.

Visual Storytelling in Stichpunkten:

  • Bedeutet übersetzt: „Geschichten erzählen“
  • Ist immer ziel- und zweckorientiert
  • Kommunikationsmittel, welches non-verbal Informationen, Wissen, Werte & Meinungen vermittelt
  • Erfolgt über Sprache, Text, Bild oder Videos
  • Nicht-emotionale Inhalte verpackt in Geschichten, um Interesse bei den Betracher:innen zu wecken
  • Baut auf Kenntnissen des Neuromarketings auf
  • Geschichten sollten nicht nur erzählt werden, sondern erlebbar und fühlbar dargestellt werden
  • Storytelling ist ein effektives Mittel, um Wissen, Ideen & Produkte zum "Ziel" zu bringen
  • Fasst komplexe Gedanken verständlich für das Publikum zusammen
  • kann durch Bildbearbeitung verstärkt werden


Ein Storytelling Rezept:

  • Eindeutige Botschaft & Ziel (wo soll die Geschichte hinführen?)
  • Es sollte sich an den Bedürfnissen der gewünschten Zielgruppe orientieren
  • Der Weg zum Ziel sollte spannend gestaltet werden, sowie Konflikte/Herausforderungen, als Höhen und Tiefen, beinhalten
  • Es braucht vom Anfang bis zum Ende einen „Wandel“ - Entweder in der Veränderung der Ausgangssituation oder beim Protagonisten
  • Einen Held verkörpern, damit das Publikum sich identifizieren kann und sich in dessen Lage hineinversetzen kann (der Charakter sollte auch Ecken & Kanten aufweisen)
  • Geschichte muss adaptier- und erzählbar sein, sodass die Botschaft möglichst breit gestreut wird

Mein Beispiel für Visual Storytelling:

In dieser Serie bin ich im Herbst auf die Kleinmesse in Leipzig gegangen. Das Model und ich haben uns vorher bei mir getroffen und haben sie im Sinne des Auftraggebers  (ein Second-Hand Shop in Leipzig) eingekleidet und gestylt. Kleidung und Accessoires wurden im Vorfeld anhand eines Konzepts und Moodboards zum Thema vorbereitet. Je nach Auftrag ist es hilfreich, mehrere Outfits vorzubereiten. Es hilft im Vorfeld mit den Schausteller:innen zu sprechen, um deren Fahrgeschäfte als Kulisse nutzen zu dürfen. Es ist notwendig vorher um Erlaubnis zu bitten und gibt der Situation einen professionellen Rahmen. Behaltet immer im Hinterkopf, realistische Situationen in den Fotos wiederzugeben, wie z.B. sich Mascara aufzutragen, oder ein Fahrgeschäft zu nutzen. Es muss auf Anhieb nicht immer Sinn ergeben, aber soll den Betrachtenden eine mögliche Geschichte erzählen. Wir hatten jedenfalls richtig viel Spaß und die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen, oder was meint ihr?

Viele Grüße & auf bald

Paulina